Serie 300
Ein Aufzug auf kleinstem Raum
Ein Aufzug auf kleinstem Raum
Bei den Vorüberlegungen für die Sanierung dieses Mehrfamilienhauses in Münster war den Verantwortlichen schnell klar, dass eine attraktive Vermietbarkeit nur durch den Einbau eines Aufzugs zu erreichen sein würde. Das galt besonders für die oberste Wohnung, die sich über zwei Etagen bis ins Dach erstreckt. Vorgabe war jedoch, das äußere Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Gebäudes durch einen Aufzug nicht zu verändern. Damit schied ein mit dem Gebäude verbundener Außenschacht von vorneherein aus. Es konnte nur eine Lösung im Gebäude selbst gefunden werden – ein Aufzug auf kleinstem Raum.
In Häusern, die Anfang des letzten Jahrhunderts selbstverständlich ohne Aufzug gebaut wurden, gibt es typischerweise zwei Stellen, die für den nachträglichen Einbau eines Aufzugs in Frage kommen: das Treppenauge und die in Häusern aus jener Zeit häufig anzutreffenden Toilettenräume in den Zwischenetagen, die nach Kernsanierungen ohnehin nicht mehr für den ursprünglichen Zweck benötigt werden.
In beiden Fällen muss meist um jeden Millimeter gekämpft werden. Die Serie 300 ist dafür geschaffen, einen Aufzug auf kleinstem Raum unterzubringen. Ihn auch dort noch zu ermöglichen, wo die meisten es für unmöglich halten:
- Die erforderlichen Schachtabmessungen für die kleinste Ausführung liegen bei nur 680mm x 1.000 mm (B x T). Darin bringen wir einen Aufzug für zwei Personen unter!
- Wo noch kein Schacht vorhanden ist, beispielsweise in einem Treppenauge, können wir im Regelfall einen Aluminium-Glas-Schacht mit einer Wandstärke von 70 mm installieren. Für ganz enge Fälle steht sogar eine Wandstärke von nur 50 mm zur Verfügung. In Verbindung mit einer 500 mm breiten Kabine ist der Glasschacht dann nur 780 mm breit!
- Wo erforderlich, kann die Schachtgrube auf 350 mm reduziert werden. So entsteht ein Aufzug ohne aufwändige „Bodenarbeiten“.
- Der benötigte Schachtkopf ist abhängig von der konkreten Konfiguration, liegt jedoch in der Regel nur 2,5 m – 2,8 m über dem Fußboden der obersten angefahrenen Etage und damit unter der Geschoßhöhe vieler Gebäude. Das erspart den Deckendurchbruch in die nächste Etage.
Die Serie 300 im Treppenauge
Edelstahl, Glas und anthrazitfarbene Metallflächen bilden einen attraktiven Kontrast zum ursprünglichen Mosaikfußboden und der Holztreppe des denkmalgeschützten Gebäudes. Sowohl die Kabinenwände als auch die Profile des Schachtgerüstes verwenden diese Material- und Farbkombination und bilden so eine optische Einheit.
Schacht- und Kabinenwände sind verglast
Der Aufzug bedient das Erdgeschoss und drei Obergeschosse. Die Kabine bietet maximal zwei Personen Platz. Obwohl die Kabinengrundfläche nur 500 x 1.100 mm beträgt, entsteht dank der Glaswände nie ein beengendes Gefühl.
Perfekte Raumausnutzung
Die Außenabmessungen des Schachtgerüstes betragen bei der hier gezeigten Aufzugsanlage 900 mm x 1.690 mm. Das ist nur möglich durch die Verwendung von Schwenktüren auf den Etagen und sehr schlanken, elektrisch betriebenen Falttüren in der Kabine. Mit den heute bei Aufzügen üblicherweise verwendeten Schiebetüren wäre auf diesem kleinen Raum kein Aufzug zu realisieren.
Die Schachtgrube
Da der hier gezeigte Aufzug das Kellergeschoss nicht anfahren sollte, wurde eine reguläre Schachtgrubentiefe von 1.000 mm gewählt. Bei Bedarf kann bei diesem Aufzug die Schachtgrube auf 350 mm reduziert werden. Das kann die nachträgliche Installation einer Aufzugsanlage in einem bestehenden Gebäude wesentlich erleichtern.
Glasschacht aus Aluminiumprofilen
Das Kloke Schachtgerüst besteht aus maximal ca. 3 m langen Aluminiumprofilen*. Sie werden in der individuellen Wunschfarbe fertig beschichtet angeliefert. An Ort und Stelle zu einem stabilen Schachtgerüst verschraubt, nimmt dieses die durch den Aufzug entstehenden Kräfte auf und leitet sie im Wesentlichen nach unten ab.
* Die hier abgebildete Aufzugsanlage wurde mit einem Schachtgerüst aus verschweißten Stahlprofilen gebaut. Das ist aber aus statischen Gründen lediglich bei Aufzügen mit einer Tragfähigkeit ab ca. 1.000 kg erforderlich.
Natürliches Tageslicht im Glasschacht
Die Aufzugsanlage ist – auch im Wortsinn – das zentrale Element des Treppenhauses. Durch die vollflächige Verglasung entsteht jedoch ein fast filigraner Eindruck. Die Wirkung des Tageslichts bleibt uneingeschränkt erhalten.
Harmonische Einheit
… und es gibt immer noch einen schönen Blick auf die alten Bleiglasfenster.
Die Kabine füllt den Schacht aus
Der Blick von oben auf die Kabine zeigt die perfekte Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes. Die Schachtgrundfläche ist nur wenige Zentimeter größer als die Kabine.
Breite und Länge sowohl der Kabine als auch des Kloke Schachtsystems können in 50 mm Schritten variiert werden.
Maßarbeit
Maßarbeit: Die Höhe des Schachtkopfes beträgt bei diesem Aufzug 2.800 mm. So kann auch die oberste Etage des Treppenhauses angefahren werden, ohne dass die Decke geöffnet werden musste.
Und: die Aufzugsanlage ist so leise, dass der direkt über dem Aufzug liegende Raum im Dachgeschoß als Schlafzimmer genutzt werden konnte. Vom Betrieb des Aufzugs ist praktisch nichts zu hören – und das in einem Altbau!